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Gotthold Ephraim Lessing

Sein Gedicht

Das Leben

Gotthold Ephraim Lessing - Das Leben


Originalzitat des Gedichtes

Sechs Tage kannt' ich sie,
Und liebte sie sechs Tage.
Am siebenten erblaßte sie,
Dem ersten meiner ew'gen Klage.

Noch leb' ich, zauderndes Geschick!
Ein pflanzengleiches Leben.
O Himmel, ist für den kein Glück,
Dem du Gefühl und Herz gegeben!

O! nimm dem Körper Wärm' und Blut,
Dem du die Seele schon genommen!
Hier, wo ich wein', und wo sie ruht,
Hier laß den Tod auf mich herab gebeten kommen!

Was hilft es, daß er meine Jahre
Bis zu des Nestors Alter spare?
Ich habe,
Trotz der grauen Haare,
Womit ich dann zur Grube fahre,
Sechs Tage nur geliebt,
Sechs Tage nur gelebt.


Wann entstand das Gedicht "Das Leben"?

Das Gedicht "Das Leben" wurde von Gotthold Ephraim Lessing im Jahr 1751 veröffentlicht. Es gehört zur anakreontischen Dichtung, die sich durch Leichtigkeit und Themen wie Liebe und Genuss auszeichnet. :contentReference[oaicite:0]{index=0}

Worum geht es in dem Gedicht?

In "Das Leben" thematisiert Lessing die Vergänglichkeit des Lebens und der Liebe. Der Sprecher reflektiert über die kurze Zeit des Glücks, die er mit seiner Geliebten verbrachte, und die tiefe Trauer, die ihrem frühen Tod folgte.

Inhalt / Handlung des Gedichts

Der Sprecher berichtet, dass er seine Geliebte sechs Tage kannte und liebte, bevor sie am siebten Tag verstarb. Er empfindet sein weiteres Leben als leer und wünscht sich den Tod herbei, da er ohne sie kein Glück mehr empfindet. Er betont, dass er trotz eines langen Lebens nur diese sechs Tage wirklich gelebt hat.

Interpretation

Lessing verdeutlicht in diesem Gedicht die Flüchtigkeit des Glücks und die tiefe Verbindung zwischen Liebe und Lebenssinn. Die kurze Dauer der Beziehung symbolisiert die Vergänglichkeit menschlicher Erfahrungen und die Intensität, mit der solche Momente erlebt werden. Der Wunsch nach dem Tod spiegelt die Verzweiflung und Leere wider, die der Verlust eines geliebten Menschen hinterlässt.

Reimschema und stilistische Mittel:

Das Gedicht besteht aus sechs Strophen mit jeweils vier Versen und folgt einem Kreuzreim (abab). Lessing verwendet Wiederholungen, um die Intensität der Gefühle zu betonen, und Metaphern wie "ein pflanzengleiches Leben", um die Empfindung von Leblosigkeit ohne die Geliebte auszudrücken. Die Sprache ist schlicht und direkt, was die Tiefe der Emotionen unterstreicht.

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