Logo Biografie Gotthold Ephraim Lessing

Gotthold Ephraim Lessing

Seine Gedichte

Der Tabak

Gotthold Ephraim Lessing - Der Tabak

Originalzitat des Gedichtes

"Dich, Tabak, lobt der Medikus,
Weil uns dein fleißiger Genuß
An Zahn und Augen wohl kurieret,
Und Schleim und Kolster von uns führet.

Dich lobet der Philosophus,
Wenn er scharf meditieren muß;
Weil er, so lang er dich genießet,
Des Geistes Flatterkeit vermisset.

Dich lobet der Theologus
Durch einen homiletschen Schluß,
Wenn er in deinem Rauch entzücket
Ein Bild der Eitelkeit erblicket.

Ich lob an dir als ein Jurist,
Was rechtens an dir löblich ist;
Daß, wenigstens wie mir es dünket,
Man mehr und öfter bei dir trinket."

Bild zum Gedicht Der Tabak


Wann entstand das Gedicht "Der Tabak"?

Das Gedicht "Der Tabak" wurde im späten 18. Jahrhundert von Gotthold Ephraim Lessing verfasst, einem bedeutenden Dichter der deutschen Aufklärung und Klassik.

Worum geht es in dem Gedicht?

In "Der Tabak" thematisiert Lessing die vielfältigen gesellschaftlichen Wahrnehmungen von Tabak aus der Sicht verschiedener Berufsgruppen. Jede Strophe spiegelt eine andere Perspektive wider, wobei die Vorzüge des Tabaks sowohl humorvoll als auch kritisch beleuchtet werden.

Inhalt / Handlung des Gedichts

Lessing stellt den Tabak als eine Substanz dar, die von Medizinern, Philosophen, Theologen und Juristen gelobt wird. Jede Gruppe hebt andere Vorzüge hervor, wobei die positiven Eigenschaften des Tabaks ebenso wie die möglichen negativen Auswirkungen auf die Gesellschaft beleuchtet werden.

Interpretation

Das Gedicht "Der Tabak" von Gotthold Ephraim Lessing bietet eine facettenreiche Darstellung der sozialen und kulturellen Bedeutung des Tabakkonsums. Es regt dazu an, über die vielschichtigen gesellschaftlichen und persönlichen Implikationen des Tabakgenusses nachzudenken.

Lessing verwendet die lobenden Worte der verschiedenen Berufsgruppen, um sowohl die kulturelle Akzeptanz als auch die moralischen und gesundheitlichen Bedenken im Zusammenhang mit dem Tabakkonsum zu reflektieren. Das Gedicht kann als Aufforderung verstanden werden, die eigene Haltung gegenüber solchen Gewohnheiten kritisch zu hinterfragen.

Reimschema und stilistische Mittel

Lessing nutzt ein klares Reimschema (AABB) und rhetorische Fragen, um den Leser direkt anzusprechen und zur Reflexion anzuregen. Die bildhafte Sprache und die Verwendung von Alliterationen verstärken die Wirkung der einzelnen Verse und tragen zur lebendigen Darstellung der Thematik bei.

andere Biografien

William Shakespeare
Heinrich der Achte