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Gotthold Ephraim Lessing

Seine Fabel

Die Eiche und das Schwein

Gotthold Ephraim Lessing - Die Eiche und das Schwein


Originalzitat der Fabel

Die Eiche sagte zum Schwein:
„Warum trittst du, undankbar, den Boden fest?
Hast du nicht, unersättlich, meine Eicheln gefressen?
Und jetzt, bei deinem letzten Abschied, zerreißt du meine Wurzeln,
Ohne mir einen dankbaren Blick zu gönnen?“

Das Schwein antwortete:
„Die Eicheln waren ja für mich bestimmt.
Ich trage keine Schuld, wenn ich sie fresse,
Wie ich auch keine Schuld trage, wenn ich sie verdauere;
Und ich bin nicht verpflichtet, meine Wohltäter anzusehen.“

So sprechen diejenigen, die nicht danken wollen,
wenn sie nicht mehr empfangen können.

Bild zum Gedicht


Wann entstand die Fabel "Die Eiche und das Schwein"?

Die Fabel "Die Eiche und das Schwein" wurde etwa um 1753 von Gotthold Ephraim Lessing verfasst. Sie zählt zu seinen lehrreichen Werken, die auf eine kritische Betrachtung menschlicher Charakterzüge abzielen.

Worum geht es in der Fabel?

In der Fabel geht es um die Thematik der Undankbarkeit und das Übersehen von Wohltaten. Die Eiche repräsentiert Großzügigkeit, während das Schwein Undankbarkeit und Kurzsichtigkeit symbolisiert.

Inhalt / Handlung der Fabel

Ein undankbares Schwein frisst die Eicheln einer Eiche und tritt dabei respektlos den Boden um sie herum fest. Die Eiche fordert das Schwein auf, Dankbarkeit zu zeigen, worauf das Schwein entgegnet, dass es keinen direkten Zusammenhang zwischen den empfangenen Eicheln und der Eiche selbst sehe.

Interpretation

"Die Eiche und das Schwein" dient als Allegorie auf die Undankbarkeit, die oft aus Unwissenheit und Ignoranz resultiert. Lessing kritisiert jene Menschen, die Wohltaten als selbstverständlich erachten, ohne die Quelle ihrer Vorteile zu würdigen oder zu respektieren.

Reimschema und stilistische Mittel:

Die Fabel verwendet keine festen Reime, sondern bedient sich einer klaren, bildhaften Sprache. Literarische Mittel wie die Personifikation (die Eiche spricht) und Antithesen (Dankbarkeit versus Undankbarkeit) verstärken die moralische Botschaft.

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