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Gotthold Ephraim Lessing

Seine Gedichte

Lobspruch des schönen Geschlechts

Gotthold Ephraim Lessing - Lobspruch des schönen Geschlechts

Originalzitat des Gedichts

Wir Männer stecken voller Mängel;
Es leugne, wer es will!
Die Weiber gegen uns sind Engel.
Nur taugen, wie ein Kenner will,
Drei kleine Stück – und die sind zu erraten,
An diesen Engeln nicht gar zu viel!
Gedanken, Wort und Taten.

Bild zum Gedicht


Wann entstand das Gedicht "Lobspruch des schönen Geschlechts"?

"Lobspruch des schönen Geschlechts" wurde im Jahr 1747 verfasst, einer Zeit, in der Lessing noch am Anfang seiner literarischen Karriere stand und sich mit den Themen Geschlechterrollen und soziale Kritik auseinandersetzte.

Worum geht es in dem Gedicht?

Das Gedicht ist eine ironische Betrachtung der Geschlechterrollen, in der Lessing die vermeintliche Überlegenheit der Frauen über Männer in einer spielerischen und kritischen Weise thematisiert.

Inhalt / Handlung des Gedichts

Lessing stellt die Männer als voller Mängel dar und erhebt die Frauen zu Engeln, behauptet jedoch ironisch, dass selbst diese „Engel“ in wichtigen Aspekten wie Gedanken, Wort und Taten nicht viel zu bieten haben. Dies spielt auf die zeitgenössischen Vorstellungen von der Rolle der Frau und den Erwartungen an ihr Verhalten und ihre Fähigkeiten an.

Interpretation

Lessings Gedicht kann als satirische Kritik an den damaligen gesellschaftlichen Normen und der idealisierten Darstellung der Frauen gelesen werden. Die Ironie des Gedichts legt nahe, dass die vermeintlichen Lobpreisungen tatsächlich eine subtile Kritik an der oberflächlichen Betrachtung der Geschlechter und ihren zugewiesenen Rollen sind. Lessing hinterfragt die Gültigkeit dieser Stereotype und regt dazu an, über die wahren Qualitäten von Individuen jenseits gesellschaftlicher Zuschreibungen nachzudenken.

Reimschema und stilistische Mittel:

Lessing nutzt einen klaren, einfachen Reim (ababcc), was dem Gedicht einen volkstümlichen und leicht zugänglichen Charakter verleiht. Die Sprache ist direkt und die rhetorische Frage am Ende wirkt provokativ und regt zum Nachdenken an.

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